Eine kulinarische Reise im Land der Schneckenfresser und Gourmets

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Mittwoch, 26. August 2015

Die Miesmuscheln von Pénestin

Es heißt, das Beste kommt zum Schluss. Morgen kehren wir mit einem Zwischenstop im Elsaß zurück nach Deutschland. Und tatsächlich wurde der letzte Tag an der Atlantikküste ein kleines Highlight für uns.

In Pénestin empfingen uns heute die Muschelbauern der Familie Bernard sehr herzlich auf ihrem Hof und erklärten uns, wie man Miesmuscheln erntet und verarbeitet. Das Wetter erlaubte es uns leider nicht auf das Meer hinauszufahren, um die Ernte der Miesmuscheln direkt zu sehen. Diese wachsen an langen Holzpfählen, die die Muschelbauern in den Meeresboden pflanzen. Dort leben und wachsen die Tiere, bis sie groß genug sind, um verzehrt zu werden. Mindestens 4 cm muss eine solche Muscheln groß sein. Dann werden sie mit Hilfe von Maschinen von den Pfählen abgeschabt und in Kisten an Land gebracht.

Frisch geerntete Muscheln.
Damit die Miesmuscheln sich nicht von den Pfählen lösen, werden Netze um sie gelegt. Diese gilt es nun in einem ersten Schritt maschinell zu entfernen. Dann wird der Fang in zwei Schritten sortiert und gereinigt, bis nur noch reine Miesmuscheln der Mindestgröße vorhanden sind.

Ganz rechts werden die Netze abgefangen und in einem zweiten Schritt grob vorsortiert, bevor...

...in einem letzten Schritt (ganz links) nur die verwertbaren Miesmuscheln übrig bleiben.

Die Miesmuscheln, die in den Verkauf gehen können, werden auf zwei Arten angeboten. An Restaurants und Privatpersonen werden die sogenannten "kochfertigen" Muscheln verkauft, bei denen der Byssus (den "Füßen" der Muschel, mit denen sie sich anheftet) entfernt wird. Fischhändler hingegen bekommen die Muscheln noch mit Bysuss, da sie sich so länger hält. In einem weiteren Schritt werden - ebenfalls mechanisch - die kochfertigen Muscheln vorbereitet.

In einem speziellen Becken verbringen die Muscheln dann noch ca. 24 Stunden, wo sie sich selbstständig reinigen. Dann gehen sie in den Verkauf.

Die Muscheln werden zur Selbstreinigung in ein Becken getaucht.
Wir durften sogar einige frische Muscheln gleich mit einem Gläschen Cidre probieren, merci beaucoup cher famille Bernard !

Frische Muscheln und Cidre, ganz wunderbar!

Der Muschelanbau ist in Pénestin bis heute ein traditionelles Handwerk geblieben, das von kleinen Familienbetrieben geprägt ist. Sie sind zurecht stolz auf ihre Muscheln, die größer und tiefgelb bis orange sind, was sie dem Wachstum an den Pfählen verdanken, wo sie regelmäßig bei Ebbe außerhlalb vom Wasser stehen. In anderen Betrieben in Nordfrankreich, den Niederlanden oder den britischen Inseln werden Muscheln an großen Seilen gezüchtet und verbleiben die ganze Zeit unter Wasser, was sich auf Größe und Farbe auswirkt. Wir sind sehr froh, dass wir die äußerst sympathische Manufaktur der Familie Bernard besuchen konnten.
 
Links die Familie Bernard (Söhne und Mutter), rechts zwei Mitarbeiter.



Merci beaucoup à la famille Bernard.

SARL BREIZH COQUILLAGES
BERNARD Paul, Muriel & Fils
9 Route de Tréhiguier
Le Logo
56760 PENESTIN
www.breizh-coquillages.fr

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